Format: Taschenbuch
Der Roman beginnt mit dem Leben der ersten Schwester Effa und zeigt, wie sie in Ghana aufwächst, einen Engländer heiratet und auf einem Schloss lebt. Die andere Schwester Esi wächst in einem anderen Dorf auf. Nachdem dieses überfallen wurde, wird sie zur Sklavin gemacht und in die USA geschippt. Die beiden Schwestern wissen nicht von der Identität der jeweils anderen und ich Nachfahren lernen nicht darüber.
Die Geschichte des Romans folgt in jedem Kapitel einem anderen Charakter. So ist jedes Kapitel wie eine Art Kurzgeschichte gestaltet. Diese Struktur war zwar ungewohnt, doch sie funktionierte gut. Jedem Charakter wurde genügend Raum gegeben. Obwohl manche Figuren auf 20 Seiten vorkamen, erfuhr ich als Leserin viel von ihnen. Auf wenigen Seiten gab Yaa Gyasi einen guten Einblick in ihr Leben und zeigte viel von ihnen. Die meisten Charaktere gefielen mir gut, aber es gab einen Protagonist, der mir unsympathisch war. Ich denke jede_r Leser_in wird in Homegoing Charaktere finden, die er oder sie mag.
Ebenso ist die Handlung der Geschichten von unterschiedlicher Qualität. Der Großteil von ihnen gefielen mir gut. Sie decken die Geschichte Ghanas und der USA über mehrere Jahrhunderte ab. Man muss kein großes Hintergrundwissen haben, um sie zu verstehen. Die Geschichten gehen gut ineinander über. In jeder Geschichte gibt es einen Auszug aus dem Leben eines Charakters. In späteren Kapiteln folgen meist Informationen über das weitere Leben von früheren Charakteren.
Die Kurzgeschichten behandeln Themen wie Kolonialismus, Sklaverei und Rassismus in den USA. Die Langzeitfolgen von Kolonialismus und Sklaverei werden detailliert beleuchtet und den Leser_innen eindrücklich deutlich gemacht.
Trotz all dieser positiven Aspekte konnte mich Homegoing nicht begeistern. Es war definitiv kein schlechtes Buch. Yaa Gyasi ist eindeutig eine talentierte Autorin. Allerdings fehlte mir an dem Roman das gewisse Etwas. Der Aspekt, der den Roman einzigartig machte und mit dem er sich von anderen Büchern unterscheidet. Viele Teile von Homegoing erinnerte mich an andere Romane, die sich mit denselben Themen auseinandersetzen. Es fühlte sich alles bekannt an. Dadurch las ich das Buch langsam und hatte, trotz den positiven Aspekten, oft keine Lust weiterzulesen.
Insgesamt war Homegoing ein gelungenes Debüt, welches eine interessante Geschichte erzählt und sich mit wichtigen Themen auseinandersetzt. Gleichzeitig konnte es mich nicht begeistern.
Liebe Elisa,
vielen Dank für deine Rezension! Ich hatte das Buch bisher noch gar nicht auf dem Schirm, aber es klingt auf alle Fälle sehr interessant und ist durch die verschiedenen Charaktere bestimmt gut zu lesen, immer mal wieder etwas. Ich setze es mal auf meine Leseliste, vielleicht ist es ja was für mich.
Liebe Grüße
Yvonne 🙂
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Hallo Yvonne,
freut mich, dass ich dein Interesse an dem Roman wecken konnte.
Einen schönen Sonntag noch
Elisa
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